Blauer Engel Blauer Engel
Frau mit Farbklecksen

Flecken bzw. die Fleckenentfernung sind bei unseren Neukunden der Hauptgrund, weswegen sie unsere Textilpflege aufsuchen. Dahinter verbergen sich häufig Geschichten von gemütlichen Abenden in geselliger Runde, die durch Missgeschicke verdorben wurden. Neben Rotwein – dem Klassiker – landen Kerzenwachs, Soßenflecken und Tinte als unschöne Spritzer auf der Kleidung. Jeder Fleck hat auch eine Geschichte. Wir erfahren anschließend meistens von verzweifelten Versuchen, den Fleck schnell zu beseitigen. Dabei kann man einiges falsch machen. Vor diesen Fehlern möchten wir Sie bewahren. Daher haben wir die besten Tipps um hartnäckige Flecken erfolgreich zu entfernen einmal niedergeschrieben.

Faustregeln beim Entfernen von Flecken

Auf keinen Fall reiben! Reiben macht alles nur noch schlimmer. Der Schmutz ist im Stoff, da bekommen Sie ihn mechanisch nicht wieder heraus, da Sie nicht zwischen die Fäden des Gewebes kommen. Reiben macht den Fleck zunächst einmal nur größer und trägt die obersten Schmutzschichten ab. Leider bleibt es nicht dabei. Die große mechanische Beanspruchung auf kleiner Fläche schadet Ihrem Stoff. Farbpigmente können sich lösen, einzelne Fasern reißen und der Schmutz wird sogar noch in das Gewebe „einmassiert“. Wenn Sie also dem Fleck mechanisch zu Leibe rücken wollen, dann tupfen Sie ihn nur ab. Wie die betroffene Stelle aber konkret zu reinigen ist, hängt von der Art des Fleckes ab. Grundsätzlich sollten jedoch schwierige Flecken wie Rotwein, Fett und Öl vor der Maschinenwäsche und zwingend aber vor dem Verwenden des Trockners entfernt werden. Durch Wärme setzen sich viele Flecken in den Fasern fest. Daher gilt bei den meisten Flecken (insbesondere bei Blutflecken): Nutzen Sie kaltes Wasser zum ersten Auswaschen. Eine weitere Grundregel lautet, Flecken nicht eintrocknen zu lassen. Greifen Sie zu einfachen Wundermitteln aus Ihrem Haushalt, um ein Eintrocknen und Rückstände zu verhindern.

Hausmittel zur Fleckenentfernung

Flecken entstehen meist unerwartet, sodass nicht immer professionelle Fleckenentferner zur Hand sind. Ein Hausmittel lässt sich oft schneller auftreiben und ist ganz nebenbei auch günstiger. Zu den wohl bekanntesten Hausmitteln zählen Salz, Backpulver, Trockenshampoo, Zitronensäure und sogar der Tiefkühler. Wann und wie diese Hausmittel zum Einsatz kommen und welche Sie zusätzlich verwenden können, möchten wir Ihnen im Zusammenhang mit den verschiedenen Fleckenarten erklären. Natürlich können Sie auch entsprechende Fleckenentferner nutzen. Wir empfehlen jedoch zunächst eine Vorbehandlung wie im Folgenden beschrieben. Beim Anwenden der Fleckentferner halten Sie sich bitte zunächst immer an die dazugehörige Anleitung! Testen sie das Mittel zudem vorher an einer unauffälligen Stelle der Kleidung auf Verträglichkeit. Teilweise kann es zu farblichen Veränderungen kommen. In vielen Fällen empfehlen wir die Verwendung von Shampoo statt Gallseife oder Spülmittel, weil die Inhaltsstoffe in der Regel schonender zu Textilien sind. Verwenden Sie Shampoo aber nur zur Vorbehandlung, niemals in der Waschmaschine! Zum Einarbeiten kann bei robusten Materialien eine saubere Zahnbürste, bei empfindlicheren ein Tuch genutzt werden. Wie Sie mit Aspirin Blut aus Textilien entfernen und weitere Tipps zur Reinigung von Blutflecken erklären wir in einem weiteren Beitrag.

Rotweinflecken entfernen

Das Rotweinglas hat sich soeben auf dem Teppich oder dem Shirt der Nachbarin entleert und schon ruft jemand: „Salz!“. Tatsächlich ist es jedoch sinnvoller, zunächst den Großteil des Rotweins mit einem trockenen Tuch abzutupfen. Ganz wichtig: Vorsichtig von den Rändern des Fleckes nach innen tupfen, um den Fleck nicht zu vergrößern. Achten Sie auch darauf, dass Sie den Fleck nicht einarbeiten, sondern die Flüssigkeit wirklich aufgesaugt wird. Am besten eignen sich hier Haushaltstücher. Taschentücher oder Toilettenpapier können alternativ genutzt werden. Tupfen Sie mit jeder Stelle des Tuches nur einmalig auf den Fleck. So stellen Sie sicher, dass nicht Rotwein vom Tuch zurück auf den Stoff gelangt und immer ausreichend Rotwein vom Papier aufgesaugt wird.
Lässt sich kein oder kaum noch Rotwein abtupfen, kann der Fleck mit kaltem Wasser verdünnt werden. Handelt es sich um ein Kleidungsstück, drehen Sie dieses dafür am links (Außerseite nach innen stülpen). Beim Ausschwemmen sollten Sie behutsam vorgehen. Legen Sie den betroffenen Teil am besten auf eine abwischbare Fläche und ein Handtuch darunter. Gießen Sie vorsichtig Wasser darüber. Das Handtuch verhindert, dass sich die Wasser-Rotwein-Mischung unter dem Stoff sammelt und ausbreitet. So kann der Rotwein besser ausgeschwemmt werden und verteilt sich nicht nur im Stoff. Alternativ kann auch von oben mit einem nassfeuchten Tuch getupft werden, während ein trockenes Tuch unter dem Stoff liegt.
Auch bei einem Rotweinfleck im Teppich kann ein wenig kaltes Wasser auf die betroffene Region gegeben werden. Anschließend muss mit der zuvor beschriebenen Methode weiter getupft werden, bis kaum noch Flüssigkeit im Teppich ist.
Im nächsten Schritt wird der bekannte Salz-Trick angewandt: Geben Sie das Salz großflächig auf den Fleck, egal ob es sich um Kleidung oder den Teppich handelt. Der Rotweinfleck sollte komplett durch das Salz verdeckt sein und für einige Minuten einwirken.
Das Salz wird zur weiteren Behandlung des Fleckes entweder vorsichtig herausgespült oder beim Teppich abgesaugt.
Den Großteil des Rotweins sollte Sie nun bereits aus den Fasern gezogen haben. Sollten Sie anschließend nicht mit Fleckenentfernern weiterarbeiten wollen, kann auch eine Mischung aus Shampoo und Wasser auf die Stelle aufgetragen werden. Bei Kleidungsstücken kann die Flüssigkeit vorsichtig mit zwei Fingern einmassiert werden. Beim Teppich wird die Lauge mit einem Tuch aufgetragen und leicht verrieben.

Übrigens können auch eingetrocknete Flecken so aufgeweicht werden.

Wurde die Seifenlauge von den Fasern aufgesaugt, muss die Flüssigkeit wieder mit Tüchern trocken getupft werden. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis der Rotwein aus dem Stoff gelöst ist. Zum Abschluss werden die Seifenreste mit kaltem Wasser auf die gleiche Weise entfernt.

Fettflecken und Ölflecken lösen

Ölflecken sind sehr hartnäckig und werden gerade bei Arbeitskleidung nicht vor dem Eintrocknen entfernt. Wichtig ist, die Wäsche nicht mit zu warmem Wasser zu reinigen. Dadurch wird es nur schwerer, die Ölflecken aus den Fasern zu entfernen.
Ist das Öl noch nicht getrocknet, kann es oft mit Babypuder, Trockenshampoo oder Stärke gebunden werden. Flecken, die schon tiefer im Gewebe sitzen, lassen sich nur schwer mit herkömmlichen Hilfsmittel entfernen. Am besten massiert man solche Textilien beidseitig mit Shampoo und ein paar Tropfen Wasser ein. Bei strapazierfähigem Gewebe kann auch Gallseife statt Shampoo eingesetzt werden. Das Shampoo bzw. die Gallseife lassen Sie dann einwirken und spülen es nach circa einer halben Stunde aus. Da diese beiden Schritte mit viel Geduld mehrmals wiederholt werden müssen, ist es einfacher, diese Flecken chemisch zu reinigen. Dabei wird das Öl herausgelöst ohne die Faser zu beschädigen.
Die Vorgehensweise um Entfernen von Fettflecken gleicht jener zur Ölfleckentfernung. Fett lässt sich jedoch deutlich leichter entfernen. Meist ist nur eine einfache Vorbehandlung mit einer Seifenlauge (Shampoo und Wasser) notwendig. Anschließend kann das Kleidungsstück wie gewohnt in der Waschmaschine gereinigt werden.
Übrigens lassen sich so auch Rückstände von Sonnencreme entfernen. Sonnencremeflecken sind Fettflecken, die sich mit Seife lösen lassen. Ein Waschgang reicht aber in diesem Fall leider meistens nicht aus – eine Vorbehandlung ist notwendig. Flecken auf weißer Kleidung können auch mit einer Paste aus Backpulver und Wasser behandelt werden. Für farbige Kleidung ist diese Art der Fleckenentfernung jedoch nicht zu empfehlen, da Backpulver eine bleichende Wirkung hat.

Stockflecken in Textilien

Auch Stockflecken oder Schimmelflecken können auf Kleidung auftreten. Grund dafür kann eine schlechte Raumbelüftung oder nicht ausreichend getrocknete Wäsche sein. Sind die Stockflecken in einem Schrank entstanden, prüfen Sie die Ursache und säubern Sie den Schrank gründlich. Um einen Schaden an Ihrer Gesundheit oder der Kleidung zu verhindern, müssen die Schimmelflecken entfernt werden. Zunächst sollte der Schimmel grob ausgebürstet werden. Es wird stark empfohlen, die Fenster dabei geöffnet zu halten bzw. dies an der frischen Lust zu tun und den Schimmelstaub möglichst nicht einzuatmen. Die restlichen Schimmelsporen müssen nach Möglichkeit in der Sonne komplett ausgetrocknet werden. Tipp: Wenden Sie dafür die Außenseite der Kleidung nach innen, da Sonne Ihre Kleidung sonst ausbleichen kann. Einige Stunden Sonne sollten dafür ausreichen. Bevor Sie die Wäsche in die Waschmaschine geben, waschen sie die Kleidungsstücke zuvor mit kaltem Wasser einmal aus. Denken Sie nach der Maschinenwäsche daran, die Wäsche so aufzuhängen, dass sie möglichst schnell durchtrocknet.

Kaugummis ablösen

Je wärmer ein Kaugummi ist, desto weicher ist er auch. Deshalb ist das Einfrieren die beste Variante, um den Kaugummi in einem Stück aus Textilien zu entfernen. Ein Kleidungsstück kann in den Gefrierschrank gelegt werden, aber wie kann man bei einem Autositz oder Teppich vorgehen? Hier gibt es zum Einfrieren des Kaugummis mehrere Möglichkeiten:

Eisspray/Kältespray/ Vereisungsspray:
Solche Sprays gibt es zur Behandlung von Sportverletzungen, als Warzenspray oder als Hilfsmittel für Handwerker. Außerdem werden spezielle Vereisungssprays zur Entfernung von Kaugummis verkauft. Warzensprays werden in kleineren Abpackungen angeboten. Sprays zur Anwendung bei Muskelzerrungen und ähnlichem ziehen eher auf eine großflächige Behandlung ab. Haben Sie ein Eisspray im Haus, bietet es sich natürlich an, dieses auch zu verwenden.

Alternative Hilfsmittel:
Zum Vereisen können ebenso gut Eiswürfel oder Kühlakkus genutzt werden. Legen Sie diese am besten nicht direkt auf den Kaugummi, sondern in eine Folie oder Plastiktüte gehüllt.
Ist der Kaugummi komplett durchgefroren, kann er behutsam mit einem stupfen Messer Stück für Stück angehoben werden. Kaugummireste werden am besten mit einer warmen Lösung aus Wasser und Seife entfernt. Tragen Sie dazu etwas von der Mischung mit einem Tuch auf und reiben Sie vorsichtig. Wenn Sie zuvor die Verträglichkeit des Stoffes mit Essig getestet haben, können Sie auch diesen statt der Seifenmischung verwenden.

Einfacher Tipp bei Rostflecken in Textilien

Rostflecken lassen sich gut mit Hausmitteln wie Essig und Zitronen lösen. Für die schonendste Variante geben Sie eine Mischung aus Salz und Zitronensaft oder Zitronensäure auf den Fleck, sodass die Flüssigkeit in die Fasern einzieht. Mit einem hellen Tuch können Sie erstmals nach einer Stunde versuchen, den Rost heraustupfen. Sollte die Verschmutzung besonders hartnäckig sein, geben Sie erneut Salz und Zitronensaft darauf und lassen Sie es für mehrere Stunden einwirken. Achten Sie bei empfindlicher Kleidung darauf, dass weder Farbe noch Stoff durch zu lange Einwirkzeiten beschädigt werden. Nutzen Sie diese Schritte als Vorbehandlung vor dem eigentlichen Waschgang.

Sonderfall der Fleckentfernung: Wachsflecken

Einige so genannte Experten empfehlen bei Kerzenwachs das Ausbügeln. Das sollten Sie auf keinen Fall probieren, da durch die damit verbundene Hitze die nichtlöslichen Bestandteile des Wachses fest mit dem Stoff verschmelzen. Sie bügeln damit also keine Flecken heraus, sondern für immer hinein. Besser ist es, insbesondere bei empfindlicher Kleidung mit professionelle Mitteln den Fleck zu lösen. Mit einer chemischen Reinigung lassen sich auch diese Kleidungsstücke retten.

Deoflecken und Schweißflecken auswaschen

Deoflecken sind einerseits optisch störend, andererseits sorgen sie für ein unangenehmes Tragegefühl und schlechten Geruch. Die schonendste Variante ist das Aufweichen mit Waschmittel und Wasser. Reiben Sie das Flüssigwaschmittel auf die betroffenen Stellen und legen Sie das Kleidungsstück in etwas Wasser ein, z.B. in das Waschbecken. Der Fleck muss mindestens für 30 Minuten einweichen. Im Zweifel geben Sie dem Prozess eine Nacht lang Zeit. Anschließend waschen Sie die Kleidung wie gewohnt mit Waschmittel in der Maschine. Sollten Sie Zitronensäure im Haushalt haben, können Sie die Shirts vor der Wäsche auch in Wasser mit Zitronensäure einweichen. Teilweise finden Sie auch Empfehlungen, Essig oder Backpulver zu verwenden. Beachten Sie aber dabei, dass Essig die Fasern angreifen und Pigmente lösen kann. Auch Backpulver kann zu Farbveränderungen führen. Bei weißer Baumwollkleidung kann jedoch zu verdünnte Essigessenz oder einer Backpulverpaste gegriffen werden.
Mit dieser Methode können Sie auch Schweißflecken entfernen. Zur Sicherheit können Sie zusätzlich einen gehäuften Esslöffel Salz in die Waschmaschine geben, um Schweißflecken zu entfernen.

Mehr Fleckentipps und -Tricks zum Thema Verschmutzungen durch Blut : Lesen Sie auch unseren ausführlichen Beitrag zur Entfernung von Blutflecken.

Sollte diese Tipps keinen Erfolg bringen, kommen Sie am besten zu uns in die Textilpflege. Unser Team kümmert sich per Hand sorgfältig um jeden einzelnen Fleck. In der Regel wird dieser zunächst aufgeweicht, mit speziellen Reinigungsmitteln behandelt und dann mit Reinstdampf ausgespült. Dieses Verfahren schont ihren Stoff. Generell gilt, dass die Erfolgschancen steigen, je schneller Sie das Kleidungsstück zu uns in die Reinigung bringen, da der Fleck sich dann gar nicht erst festsetzen kann und leichter zu reinigen ist.


Blauer Engel Blauer Engel